Açaí Bowl – veganes Superfood aus Brasilien!

Weißer Sandstrand, blauer Himmel, Sonne pur und zum Frühstück Açaí! So sehen unsere Urlaube in Brasilien aus.

Das erste Mal habe ich das Superfood in Itacaré – dem absoluten Surferparadies – probiert. Meine Erfolge beim Surfen hielten sich in Grenzen, dafür habe ich die Liebe meines Lebens gefunden: Açaí! 😉

Ein Strand in Bahia (Brasilien) – die Heimat der Açai-Palme

Ok, genug geschwärmt… mittlerweile ist die „Palmenfrucht“ auch in Europa angekommen. Zum Glück! 🙂

Allerdings haben die meisten Rezepte im Internet nicht mehr viel mit dem Dessert zu tun, das man in Brasilien am Strand bekommt. Dazu aber später mehr.

Ursprünglich wurde Açaí von den Ribeirinhos (Einheimische, die hauptsächlich vom Fischfang leben) regelmäßig zubereitet. Das Originalrezept enthält Shrimps oder gebratenen Fisch und Tapioka oder Farofa und ist in der Regel salzig. In der deftigen Variante habe ich es allerdings selbst auch noch nie probiert.

Açaí gibt es in ganz Brasilien zu kaufen und die Zubereitung unterscheidet sich von Region zu Region. Besonders bekannt ist das Gericht an der Nordostküste. Dort wird es in Kiosken an der Strandpromenade und in Saftbars in den Städten verkauft wird. Wir waren meistens in den Bundesstaaten „Bahia“ oder „Rio de Janeiro“ im Urlaub. Dort gehört „Açaí na tigela“ (Açaí in der Schale) zum Straßenbild.

Es ist ein Gericht, das aus den gefrorenen und pürierten Früchten der Açaí-Palme hergestellt wird. Diese Beeren sehen dunkellila aus und haben einen leicht „erdigen“ Geschmack.

Die meisten nutzen hier in Deutschland Açaí-Pulver und mixen dieses mit Milch. Das ergibt dann eine hellrosa Smoothie-Paste. Danach wird oft noch der halbe Obstgarten obenauf gelegt.

Das Originalrezept wird allerdings aus dem gefrorenen Açaí-Püree hergestellt und ist relativ schlank gehalten. Das Püree wird nur mit etwas Banane und Guarana-Sirup (anregender Sirup aus den geschälten und getrockneten Samen der Guaraná-Pflanze) gemixt. Getoppt wird die Bowl dann mit Bananenscheiben und „Granola“ (Knuspermüsli). Manchmal wird auch noch etwas Milchpulver zwischen die Açaí-Schichten gestreut. Das macht das Ganze noch cremiger. Damit wäre die Bowl allerdings nicht mehr vegan.

Mittlerweile kann man in vielen „Açaí-Points“ allerdings auch in Brasilien noch zusätzliche Toppings bestellen. Dazu gehören unter anderem Erdbeeren, Mangos, Papaya oder Gojibeeren. Statt Granola kann man sich auch Smarties auf die dunkellila Superpaste streuen – wahrscheinlich, um die Touristen anzulocken… 🙂

Superfood? Aber Hallo!

Auf den ersten Blick sehen Açaí-Beeren ziemlich unscheinbar aus. In Brasilien sind sie das auch – dort sind sie so etwas wie Äpfel und Birnen in Deutschland. Sie wachsen das ganze Jahr über, besonders in den Überschwemmungsgebieten des Amazonas.

Haushaltswissen

Açaí-Beeren bestehen zu 90 Prozent aus Samen. Nur die feine Haut wird zu dem leckeren Superfood verarbeitet. Gleich nach der Ernte wird diese Haut entweder püriert oder gefriergetrocknet und gemahlen.

Açaí wird in Form von gefrorenem Püree, Saft, Pulver oder Kapseln weltweit verkauft. Die Beere selbst verdirbt innerhalb von 36 Stunden und würde einen Transport von Südamerika nach Europa nicht überstehen.

Antioxidantien und Vitamine

Kaum eine Frucht kann mit so vielen Antioxidantien punkten wie die Açaí-Beere. Wofür wir die benötigen? Antioxidantien fangen freie Radikale und fördern die Erneuerung der Zellen.

Freie Radikale fangen? Hört sich an, wie in der Politik! 😉

Hier noch einmal etwas genauer: Freie Radikale sind Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die vom Körper selbst gebildet werden. Sie entstehen aber auch durch schädliche äußere Einflüsse wie Zigarettenrauch, Umweltgifte oder UV-Strahlung der Sonne. Es sind hochreaktive, sehr aggressive, chemische Sauerstoffmoleküle oder organische Verbindungen, die Sauerstoff enthalten. Sie greifen gesunde Zellen an, um sich deren Elektronen zu nehmen. Dadurch kann sich die Zellstruktur verändern, im schlechtesten Fall wird die Zellfunktion gestört oder sogar die DNA geschädigt.

Schäden, die durch freie Radikale verursacht werden, spielen eine wichtige Rolle bei Krebs, Hautalterung, der Entstehung von Falten und anderen Krankheiten. Der Gebrauch von Antioxidantien ist sehr hilfreich, um den Einfluss der Schäden durch freie Radikale zu verlangsamen.

Außer dem „Fangen der Radikalen“ punktet Açaí aber noch mit vielen weiteren gesundheitsfördernden Stoffen:

  • Es besteht zu etwa 20 % aus ungesättigten Fetten: Omega 3,6 und 9 wirken sich positiv auf die Blutwerte aus, fördern die Durchblutung und senken den Blutdruck
  • Hoher Anteil an Vitamin B1 und C
  • Eine Vielzahl an Mineralien, wie Magnesium, Zink, Kalzium und Eisen
  • Macht lange satt
  • Es ist zuckerarm, aber protein- und ballaststoffreich

Açaí-Pulver oder Fruchtpüree?

Wie oben erwähnt, wird in den meisten Rezepten, die du im Netz findest, Açaí in Pulverform verwendet. Ich selbst mag das Pulver allerdings nicht besonders. Aber das ist wahrscheinlich Geschmacksache.

Ich liebe es, an einem heißen Tag das gefrorene Fruchtpüree aus dem Gefrierfach zu nehmen. Es schmeckt viel frischer und intensiver. Lange war es in Deutschland schwer zu bekommen. Mittlerweile gibt es aber verschiedene Importeure. Ich kaufe mein Püree im Kaufland. Dort findest du ein „100 % Açaí-Püree“ der Marke „Polpinha“ im Tiefkühlregal.

Das Açaí-Püree von Polpinha aus dem Kaufland.

Du kannst dir auch Püree über das Internet bestellen, zum Beispiel von JoJu Fruits. Dort wird allerdings auch Wasser zum reinen Açaí zugegeben. Gefriergetrocknetes Pulver bekommst du beispielsweise von NaturaleBio.

Ausführliche Anleitung: Eine Açaí-Bowl zubereiten

Zutaten für das Açaí-Bowl-Grundrezept

Um eine Açaí-Bowl selbst zuzubereiten, benötigst du nicht viele Dinge. Das wichtigste ist eigentlich ein guter Standmixer. Theoretisch geht es mit jedem Standmixer. Da das Açaí beim Mixen allerdings noch gefroren sein sollte, kommen billige Geräte schnell an ihre Grenzen. Dann wirst du einige harte Eisstücke im Püree haben… Ich habe mir vor einigen Jahren einen Vitamix gegönnt. Wunderbar geht es natürlich auch mit einem Thermomix.

Schritt 1: Açaí-Packs antauen

Am besten, du holst die Açaí-Packs schon etwa eine Stunde vor der Verarbeitung aus dem Tiefkühlfach und legst sie in den Kühlschrank. So können sie leicht antauen. Wenn sie noch zu hart sind, kannst du sie auch kurz in lauwarmes Wasser legen. Früher hatte ich immer einen Hammer in der Küche, um die Packs vor dem Mixen etwas weichzuklopfen. Dann waren die Nachbarn auch wach… 🙂

Schritt 2: Zutaten in den Mixer geben

Zuerst gibst du die Banane, die halbe Limette in den Mixer. Darüber kannst du ein Süßungsmittel deiner Wahl hineingeben. Im Originalrezept wird Guaraná-Sirup verwendet. Ich nutze allerdings auch gerne Erethryt, da der Sirup viel Zucker enthält. Wer keinen Guaraná-Sirup nutzt und trotzdem gerne den Wachmacher-Effekt möchte, kann auch Guaraná-Pulver hinzugeben.

Haushaltswissen

Guaraná kennt man in Deutschland eher aus Softdrinks. Die Guaraná-Pflanze ist eigentlich eine rankende „Liane“, die in den tropischen Wäldern in Brasilien bis zu 12 Meter hoch werden kann. Die Samen werden zu Pulver zermahlen und bieten viele begehrte Inhaltsstoffe:

  • Koffein: Besonders beliebt ist das Pulver wegen des hohen Koffeingehalts. Der liegt nämlich zwischen 0,9 und 7,6 Prozent. Kaffee schafft es nur auf 1,2 bis 1,3 Prozent. Außerdem ist das Koffein in Guarana für den menschlichen Körper um einiges besser verträglich als das von Kaffee.
  • Gerbstoffe: Die enthaltenen Gerbstoffe töten Bakterien ab und sorgen auch dafür, dass der Magen-Darm-Trakt sich zusammenzieht. Deshalb wird Guaraná auch als Durchfallmittel genutzt.
  • Saponine: Saponine, auch Seifenstoffe genannt, wirken entwässernd und stimulieren die Nieren und unterstützen das Magen-Darmsystem. Saponine haben ebenfalls eine antibakterielle Wirkung und helfen gegen Salmonellen und Choli-Bakterien.
  • Theophyllin und Theobromin: Diese beiden Stoffe regen die Nierenfunktion an, unterstützen die Herztätigkeit, wirken stimulierend und anregend.

Schritt 2: Zutaten mixen

Danach schneidest du die Açaí-Packs in der Mitte durch und gibst sie ebenfalls in den Mixer. Das Ganze wird dann gemixt. Beginne erst langsam und steigere dann die Geschwindigkeit, damit die harten Eisstücke sich nicht verkanten. Sobald alles schön cremig ist, kannst du die Masse in eine Müslischale geben und mit den Toppings verzieren. Es sollte sofort verzehrt werden, weil es sonst schmilzt.

Wenn du zwei Portionen herstellen möchtest, kannst du gleich die doppelte Menge in den Mixer geben. Wenn du allerdings noch mehr Portionen machen möchtest, verarbeite es lieber nacheinander. Sonst kann es sein, dass es dem Mixer zu viel wird. 😉

Açaí-Bowl

Der perfekte Start in den Tag. Die Power-Beere aus Brasilien enthält viele Antioxidantien, Vitamine und Mineralien. Açaí erfrischt, stärkt und weckt dich auf. In schon 10 Minuten hast du dein gesundes Power-Frühstück zubereitet!

Zubereitungszeit

10 min

Kategorie

Süß

Menge

1 Portion

Zutaten

Für das Açaí

Toppings

  • Granola
  • Bananenscheiben
  • Erdbeerscheiben
  • (optional: Blaubeeren/Mangoscheiben/Nüsse/Smarties…)

Anleitung

  1. Hole die Açaí-Packs schon etwa eine Stunde vor der Verarbeitung aus dem Tiefkühlfach und lege sie in den Kühlschrank. So können sie leicht antauen.
  2. Zuerst gibst du die Banane, die halbe Limette in den Mixer. Darüber kannst du ein Süßungsmittel deiner Wahl hineingeben. Danach schneidest du die Açaí-Packs in der Mitte durch und gibst sie ebenfalls in den Mixer.
  3. Beginne das Ganze langsam zu mixen und steigere dann die Geschwindigkeit, damit die harten Eisstücke sich nicht verkanten. Sobald alles schön cremig ist, kannst du die Masse in eine Müslischale geben und mit den Toppings verzieren.
  4. Es sollte sofort verzehrt werden, weil es sonst schmilzt.
  5. Guten Appetit!