Wenn es darum geht altes Brot noch mal aufzuwerten, ist „Arme Ritter“ auf jeden Fall Rezept Nummer eins. Es ist schnell zubereitet und man braucht nur wenige Zutaten.

Normalerweise wird Arme Ritter mit Milch und Ei zubereitet. In diesem veganen Rezept wird die Milch mit einer pflanzlichen Alternative ersetzt. Eier werden durch das Kichererbsenmehl (oder alternativ Puddingpulver) ebenfalls überflüssig. Die vegane Variante schmeckt uns sogar noch besser… 😉

Die originalen Armen Ritter sind ja süß. Da wir aber manchmal zum Brunch gerne etwas Herzhaftes essen, habe ich auch unsere herzhafte Variante mit aufgenommen.

Woher kommt die Bezeichnung „Arme Ritter“?

So ganz sicher kann das wohl keiner mehr rekonstruieren. Dass es ein „Armengericht“ ist, liegt wohl an den wenigen Zutaten, die in jedem Haushalt vorhanden waren, wie altem Brot und Milch.

Die Bezeichnung „Armer Ritter“ für dieses Gericht taucht das erste Mal in dem „Buch von guter Speise“ aus dem 14. Jahrhundert auf. Das wird im Deutschen Wörterbuch der Brüder Grimm zitiert: „snit denne aht snitten arme ritter und backe die in smalze niht zu trüge.“

Ein ähnliches Rezept hatten allerdings auch schon die Römer erfunden. Brot wurde damals in Milch eingetaucht und in Öl gebraten. Der römische Feinschmecker der Antike Marcus Gavius Apicius nannte die Speise „aliter dulcia“ – die etwas andere Süßigkeit. „In seinem Kochbuch „De re coquinaria“ schreibt er: „siligineos rasos frangis, et buccellas maiores facies. In lacte infundis, frigis et in oleo, mel superfundis et inferes“. Auf Deutsch: „Du zerbrichst abgeschabte Siligenen (Winterweizengebäcke) und machst größere Stückchen. Du tauchst in Milch und röstest in Öl, gießt Honig darüber und bringst dar.“

Was das Ganze mit Rittern zu tun hat, kannst du dir selbst ausdenken… 😉

Ausführliche Anleitung „süß“

Schritt 1: Die Brotscheiben zubereiten

Wer kein Kichererbsenmehl zu Hause hat, kann auch einfach Puddingpulver mit Vanillegeschmack nehmen. Dann ist auch die Bourbon-Vanille nicht unbedingt nötig. Die Vorgehensweise ist genau dieselbe.

Du kannst jede Form von Weißbrot dazu nehmen. Wir finden es am leckersten mit Toastbrot. Es ist übrigens auch überhaupt kein Problem, wenn das Brot schon hart wie ein Stein ist… 😉

In einer Schüssel wird die pflanzliche Milch (z. B. Mandelmilch oder Sojamilch) mit dem Kichererbsenmehl, Zimt, Bourbon-Vanille, Agavendicksaft, Öl und Salz gut vermischt. Wichtig ist, dass sich alle Klümpchen aufgelöst haben.

Nacheinander kannst du jetzt die Brotscheiben in die Flüssigkeit legen und wenden. Je nachdem wie hart das Brot ist, dauert es etwas länger. Lass die Brote allerdings nicht zu lange in der Flüssigkeit liegen. Wenn zu viel davon aufgesaugt wird, werden die Armen Ritter später matschig.

Dann kannst du eine beschichtete Pfanne mit etwas Margarine erhitzen und die Brotscheiben so lange bei mittlerer Hitze braten, bis sie goldbraun sind.

Schritt 2: Das Topping

Danach geht es an das Topping. Die Vegane Sahne kannst du jetzt in eine Schüssel geben und nach Geschmack süßen. Ich nehme am liebsten Erethryt. Möglich ist aber natürlich auch Xylit, Stevia oder auch einfach Haushaltszucker. Das Ganze dann steif schlagen.

Jetzt kannst du alles noch schön garnieren. Ich lege die Toasts auf Teller, gebe etwas Ahornsirup darüber und etwas Sahne daneben. Die Himbeeren und Blaubeeren (oder alternativ auch Erdbeeren) machen optisch richtig was her und geben dem Gericht etwas Säure. Wenn du keine Beeren hast, gehen auch Bananenscheiben. Als letzten Schliff dann noch etwas Bourbon Vanille oder Puderzucker über alles verteilen.

Am besten isst man Arme Ritter frisch zubereitet. So sind sie innen noch warm und von außen leicht knusprig. Wenn du zu viele gemacht hast, kannst du sie aber auch aufbewahren. Dazu in einem luftdicht verschlossenen Behälter im Kühlschrank kaltstellen. Dabei werden die Armen Ritter wieder etwas matschig. Das ist aber nicht schlimm. Einfach kurz vor dem Servieren noch einmal kurz in eine heiße Pfanne mit geschmolzener Margarine geben. So werden sie wieder frisch. Spätestens nach 2 Tagen solltest du die letzten Armen Ritter aber aufgegessen haben.

Ausführliche Anleitung „herzhaft“

Und hier die herzhafte Variante für alle, die nicht so sehr auf süß stehen… 😉 Natürlich kann man auch erst einen herzhaften und danach einen süßen Armen Ritter essen…

Schritt 1: Die Brotscheiben zubereiten

Auch für die herzhafte Form kannst du jede Form von Weißbrot nehmen.

In einer Schüssel wird die pflanzliche Milch (z. B. Mandelmilch oder Sojamilch) mit dem Kichererbsenmehl, Öl, Hefeflocken, Kurkumapulver, Paprikapulver, Knoblauchpulver, Kala Namak und Salz und Pfeffer gut vermischen. Wichtig ist auch hier, dass sich alle Klümpchen aufgelöst haben.

Nacheinander die Brotscheiben in die Flüssigkeit legen und wenden. Je nachdem wie hart das Brot ist, dauert es etwas länger. Wie auch bei der süßen Variante, hier noch einmal der Hinweis: Lass die Brote nicht zu lange in der Flüssigkeit liegen. Wenn zu viel davon aufgesaugt wird, werden die Armen Ritter später matschig!

Dann kannst du eine beschichtete Pfanne mit etwas Margarine erhitzen und die Brotscheiben so lange bei mittlerer Hitze braten, bis sie goldbraun sind.

Schritt 2: Das Topping

Sobald die Toasts schön gebräunt sind, kannst du sie auf Teller legen und Anrichten. Dafür eignen sich wunderbar frische Kräuter aus dem Garten. Außerdem serviere ich gerne Tomatenscheiben oder Radieschen dazu. Möglich sind natürlich auch Avocado, Salatblätter oder irgendetwas anderes, das du gerade im Kühlschrank hast.