Knoblauchsoße gehört definitiv zu den Basics in meiner Küche! Ich nutze sie beispielsweise als Dip für Sticks oder Gemüse oder als Mayonnaisen-Alternative. Auch, wenn wir uns mal einen Döner kaufen und der Dönerladen keine vegane Soße hat, kommt meine Knoblauchsoße zum Einsatz. Natürlich kommt die Soße auch in selbst gemachte Wraps und Sandwiches und auf frisches Brot.
Perfekt kombinieren kannst du sie übrigens auch zu Raclette, auf Burger, zu Ofenkartoffeln, gegrilltem Gemüse oder selbst gemachten Pommes. Auch als Dressing für grünen Salat, wie auch für Kartoffel oder Nudelsalat.
Woher kommt Knoblauch?
Ursprünglich ist die „tolle Knolle“ in dem Gebiet von Zentralasien bis zum nordöstlichen Iran beheimatet. Heute ist er allerdings weiten Teilen der Welt verbreitet. Er wird in so gut wie allen Kulturen als Gewürz- und Heilpflanze genutzt.
In vielen Ländern gibt es Knoblauch frisch oder eingelegt in eine Salzlake oder in Öl. Ganz besonders wichtig ist das Knollengewürz in der Küche des gesamten Mittelmeerraums und in weiten Teilen Asiens.
Haushaltswissen
Wenn der Knoblauch etwas länger in der Küche oder im Keller liegt, bekommt er einen grünen Austrieb (Knoblauchgrün). Den kannst du ohne Bedenken mitessen. Im Gegensatz zu manchen gekeimten Kartoffeln enthält das Knoblauchgrün keine schädlichen Stoffe. Du kannst es zum Beispiel einfach in den Salat geben.
Manche Gerichte punkten gerade mit ihrem ausgeprägtem Knoblauchgeschmack. Dazu gehören die italienischen Spaghetti aglio e olio, spanische Gambas al ajillo, das Knoblauchbrot, oder auch verschiedene Gewürzsaucen oder Dips wie Aioli und Zaziki.
Andere mögen es lieber dezent und nutzen die allgemein Geschmacks-verstärkende Wirkung von Knoblauch in Suppen oder Eintopfgerichten.
Warum stinkt man nach dem Verzehr von Knoblauch?
Oft bemerkt man es selbst gar nicht. Die anderen dafür umso mehr: die „Knoblauchfahne“ :-). Der Geruch von körperlichen Ausdünstungen kommt von den Abbauprodukten schwefelhaltiger Inhaltsstoffe im Knoblauch. Dazu gehört das Alliin, das zu Allicin umgewandelt wird. In frischem Knoblauch liegt der Alliingehalt bei 0,5 bis 1 %. Die schwefelhaltigen Abbauprodukte müssen ausgeschieden werden. Deshalb gibt der Körper sie über die Lungenbläschen an die Atemluft ab.
Haushaltswissen
Um den Knoblauchgeruch nach dem Schneiden von den Fingern zu bekommen, gibt es unterschiedliche Tricks. Die besten finde ich folgende:
- Die Finger – ohne sie aneinander zu reiben! – einfach unter fließendes Wasser halten.
- Die Finger an Edelstahl reiben bis der Geruch verschwunden ist. Wer ein Edelstahl-Spülbecken hat, kann das einfach dafür nutzen. Wenn du eine etwas elegantere Lösung suchst, kannst du dafür auch eine spezielle Edelstahl-Seife kaufen.
Ist Knoblauch gesund?
Was für eine Frage! Knoblauch wirkt erstens einmal antibakteriell. Durch das enthaltene Allicin und verschiedene Sulfide wirkt er als natürlicher Entzündungshemmer und kann deshalb bei Akne oder Zahnproblemen helfen.
Haushaltswissen
So wie bei Zwiebeln kann es auch nach dem Schneiden von Knoblauch an der Zehe zu grünlichen Verfärbungen kommen. Der Farbstoff entsteht durch die Reaktion der Aminosäuren mit den Schwefelverbindungen. Aber keine Sorge, gesundheitlich sind die Farbstoffe völlig unbedenklich.
Metaanalysen haben auch gezeigt, dass Knoblauch die Cholesterinwerte (Blutfettwerte) insgesamt signifikant senkt. Knoblauch kann deshalb der Bildung von Thromben (Klumpenbildung im Blut) vorbeugen.
Dass Knoblauch außerdem den Blutdruck senkt, kann ich aus eigener Erfahrung sagen… 🙂 Ich habe von Natur aus einen sehr niedrigen Blutdruck. Wenn ich Knoblauch esse, geht der Blutdruck komplett in den Keller und ich werde schnell müde… Dass Knoblauch den Blutdruck senkt, ist ebenfalls dem schon erwähnten Allicin zu verdanken.
Ausführliche Anleitung
Schritt 1: Den Knoblauch verarbeiten
Knoblauch schälen und fein hacken oder auspressen. Wenn du es lieber nicht so knoblauchlastig möchtest, kannst du auch nur eine Zehe nehmen. Wenn du keinen frischen Knoblauch zu Hause hast, kannst du natürlich auch getrockneten Knoblauch nehmen. Damit wirst du aber nie das feine unaufdringliche Aroma einer frischen Knoblauchzehe ersetzen können.
Haushaltswissen
Bei einer guten Knoblauchpresse, wie der von IKEA, ist es gar nicht nötig die ganze Zehe zu schälen. Es reicht am stumpfen Teil der Zehe ein schmales Stück abzuschneiden. Die Zehe dann mit dieser Seite nach unten in die Knoblauchpresse geben. Nach dem Durchdrücken bleibt so die komplette Schale an dem Stampfer hängen und du kannst sie einfach entsorgen. So haben deine Finger fast keinen Kontakt mit dem Knoblauch.
Schritt 2: Joghurt und vegane Crème fraîche hinzugeben
In einer Schüssel veganen Joghurt und vegane Crème fraîche gut verrühren. Anschließend den Knoblauch mit hineingeben und ebenfalls einrühren.
Der Geschmack der Soße hängt sehr von den verwendeten veganen Produkten ab. Veganer Joghurt kann aus Soja, Mandel, Kokos oder anderem hergestellt sein. Jedes Produkt hat komplett andere Geschmacksnuancen. Wichtig für dieses Rezept ist, dass der Joghurt mild säuerlich schmeckt. Meinem Mann und mir schmeckt veganer Joghurt aus Soja oder Kokos am besten (Alpro/ Take it Veggie – z. B. bei Kaufland/REWE/EDEKA). Soja ist dabei die geschmackneutralste Variante. Alle anderen haben einen leicht nussigen Geschmack. Am besten du probierst dich erst einmal etwas durch ;-).
Achte bei der Auswahl deines Joghurts aber gut auf die Zutaten. In fast allen Joghurts wird Zucker beigefügt. Das ist erstens nicht so gesund und zweitens wird deine Knoblauchsoße ziemlich süß. Solltest du doch ein gesüßtes Joghurt erwischt haben, dann lass auf jeden Fall den zusätzlichen Agavendicksaft weg!
Bei veganer Crème fraîche gibt es nicht so viele Möglichkeiten wie bei Joghurt. Ich nutze die Creme Vega von Dr. Oetker. Alternativ geht auch ohne Probleme ein veganer Frischkäse oder Quark.
Schritt 3: Restliche Zutaten verarbeiten
Jetzt kannst du den Senf, den Zitronensaft, das Olivenöl und den Balsamico Bianco hinzugeben.
Olivenöl gibt es in verschiedenen Abstufungen. Es gibt:
- Natives Olivenöl
- Natives Olivenöl Extra
- Natives Olivenöl
- Lampantöl (im Einzelhandel nicht käuflich)
- Raffiniertes Olivenöl
- Olivenöl aus nativen Olivenölen
- Rohes Oliventresteröl
- Raffiniertes Oliventresteröl
- Oliventresteröl
Um als natives Olivenöl klassifiziert zu werden, dürfen die Oliven nur gewaschen, dekantiert, zentrifugiert und gefiltert werden. Sonst darf keine weitere Behandlung stattfinden. Die nativen Olivenöle werden zusätzlich noch nach dem Gehalt an freier Säure in Untergruppen unterteilt.
Alle weiteren Arten von Olivenöl werden entweder durch industrielle Prozesse weiterverarbeitet, oder es werden hochwertige mit weniger hochwertigen Ölgruppen gemischt. Ich würde deshalb immer versuchen ein Öl aus dem Bereich „Natives Olivenöl“ zu nutzen, im besten Fall natürlich ein Natives Olivenöl Extra.
Balsamessige gibt es wie Sand am Meer. Die Unterschiede sind allerdings ebenfalls riesig. Die Würzessige variieren in Qualität, Preis und Geschmack. Günstige Marken enthalten oft Kaliummetabisulfit (E 224) als Antioxidations- oder Konservierungsmittel und schmecken leicht sauer. Guter Balsamico besteht aus rein natürlichen Zutaten und benötigt keine Konservierungsstoffe Aromen oder künstliche Farbstoffe.
Manche hochwertigen Essige sind allerdings für unseren Geschmack trotzdem zu sauer. Sehr lecker finden wir den „Bianco di Modena“ von Giuseppe Giusti. Dieser weiße Balsamessig ist etwas dickflüssiger, eher süß und fruchtig mit einer leichten Säure im Abgang. Laut Hersteller ist er außerdem vegan.
Haushaltswissen
Ist Balsamico vegan?
Speiseessig wie auch Balsamico wird fast immer aus Wein hergestellt. Grundsätzlich besteht die Weinerzeugung aus der Vergärung von Trauben. Man könnte also meinen, dass Wein ein rein pflanzliches, also veganes Produkt ist.
In der Weinerzeugung sind allerdings Hilfsmittel zur Klärung, Schönung und Stabilisierung zugelassen. Diese Hilfsmittel werden im Herstellungsprozess eingesetzt und nicht dem fertigen Produkt zugefügt. Daher müssen Hersteller diese Zusatzstoffe auf dem Etikett nicht angeben. Zu den Hilfsmitteln gehören Hühnereiweiß, Milchprodukte oder Gelatine (Gelatine wird aus tierischem Bindegewebe hergestellt, meistens Schweineschwarte, Rinderhaut, Knochen, Sehnen und Knorpel). Aus diesem Grund sind die handelsüblichen Weiß- und Rotweinessige oft leider nicht vegan.
Das betrifft übrigens auch viele Säfte, die immer noch mit Gelatine geklärt werden.
Zum Schluss kannst du das Ganze mit Agavendicksaft und Salz und Pfeffer abschmecken. Statt dem Agavendicksaft kannst du auch irgendeine andere Zuckeralternative oder auch einfach Zucker nehmen.
Je nach Geschmack kann die fertige Soße jetzt noch mit frischen Kräutern ergänzt werden. Dafür eignen sich unter anderem Schnittlauch, Bärlauch oder Petersilie.
Schritt 4: Ziehen lassen
Wenn du möchtest, kannst du die Knoblauchsoße abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Damit wird der Geschmack noch intensiver. Wer die Soße noch feiner mag, kann sie auch noch mit einem Pürierstab durchmixen.
Vegane Knoblauchsoße
Ein sehr einfaches Rezept für eine vielseitige und leckere Knoblauchsoße. Sie passt in Wraps, als Salatsoße oder als Dip für Sticks oder Ofenkartoffeln.
Zubereitungszeit
10 min
Kategorie
Basics
Menge
1 Portion
Zutaten
- 250g veganer Joghurt
- 150g Vegane Crème fraîche (z. B. Creme Vega von Dr. Oetker)
- 2 Knoblauchzehen
- 1 TL Senf
- 1 TL Zitronensaft
- 1 EL Olivenöl (oder das Öl von eingelegten Tomaten)
- 1 EL Balsamico Bianco (z. B. „Bianco di Modena“ von Giuseppe Giusti)
- 1/4 TL Agavendicksaft / Prise Zucker
- Salz
- Pfeffer
Anleitung
- Knoblauch schälen und fein hacken oder auspressen.
- In einer Schüssel veganen Joghurt, vegane Crème fraîche gut verrühren. Anschließend den Knoblauch mit hineingeben und ebenfalls einrühren.
- Zitronensaft, Olivenöl, Balsamico Bianco und Senf zugeben und dann mit Agavendicksaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
- Wenn du möchtest, kannst du die Knoblauchsoße abgedeckt über Nacht im Kühlschrank ziehen lassen. Damit wird der Geschmack noch intensiver. Möglich ist es auch die Soße zu pürieren damit sie noch feiner wird.
- Guten Appetit!