Veganer Kaiserschmarrn

Kaiserschmarrn gab es in meiner Kindheit hauptsächlich im Wanderurlaub in Österreich. Auf den urigen Hütten hatten wir auch unglaublich Hunger. Da kam uns so eine sättigende Mahlzeit ganz recht.

Kaiserschmarrn ist ein absoluter Klassiker der österreichischen Küche. Das ursprüngliche Rezept wird allerdings mit Ei und Milch gemacht. Eine vegane Alternative zu finden, die fluffig ist, nicht auseinanderfällt und vom Geschmack her überzeugt, hat allerdings ziemlich lang gedauert. Aber als ich dieses Rezept ausprobiert hatte, meinte mein Mann, ich hätte es gefunden…

Wir essen Kaiserschmarrn gerne zum Brunch. In Österreich ist es eine vollwertige Mahlzeit, die man auch zum Mittagessen bestellen kann. Natürlich taugt er auch als Nachtisch, allerdings ist das Gericht sehr nahrhaft.

Ist Kaiserschmarrn gesund?

Ich würde jetzt nicht behaupten, dass dieses Rezept nur so von Vitaminen strotzt! 😉 Aber ich finde, Kaiserschmarrn isst man ja eher für den Genuss und vor allem nicht jeden Tag.

Natürlich kannst du das Weißmehl mit etwas Vollkornmehl ersetzen. Wir sind allerdings keine Fans davon. Wir essen lieber seltener so eine „Genussmahlzeit“ aber dafür auch mal komplett aus Weißmehl.

Immerhin nutzt du ja keinen weißen Zucker, sondern Ahornsirup. Dieser leckere, natürliche Süßstoff versorgt uns mit lebenswichtigen Vitaminen und Mineralien. Eine Portion von 60 ml Ahornsirup deckt 100 % unseres Tagesbedarfs an Mangan, 37 % an Riboflavin, 18 % an Zink, 7 % an Magnesium und 5 % an Calcium und Kalium.

Und wenn du dazu noch eine Portion Apfelmus dazu isst, kannst du die Vitaminbilanz noch weiter erhöhen. Äpfel sind reich an Vitamin A, C, E und zahlreichen B Vitaminen. Wenn du das Mus nicht selbst machst, achte beim Kauf darauf, dass es keinen Zucker enthält.

Kaiserschmarrn ist etwas für’s Herz… 😉

Kaiserschmarren glutenfrei?

Ja, auch glutenfrei klappt dieses Rezept perfekt. Nimm dazu einfach ein glutenfreies Mehl deiner Wahl, oder noch besser, eine glutenfreie Mehlmischung. Für eine bessere Bindung gebe noch 1 TL Johannisbrotkernmehl dazu.

Worauf du achten solltest

  • Sei nicht zu ungeduldig. Beim Kaiserschmarrn wird ja einiges mehr an Masse in die Pfanne gegeben. Dadurch braucht er auch länger, bis er komplett durch ist. Sei deshalb geduldig und lass ihn auf beiden Seiten gut durchgaren.
  • Lass die Pfanne nicht zu heiß werden. Dadurch, dass die Masse relativ lange braucht um auch innen gar zu werden, darfst du nicht mit zu hoher Temperatur den Unterboden verbrennen. Ich stelle meinen Herd auf Stufe 6 von 10, danach kannst du dich richten.
  • Nutze eine gute, beschichtete Pfanne. Wenn die Beschichtung deiner Pfanne an manchen Stellen schon abgeblättert ist, kann der Teig dort kleben bleiben, und der Schmarrn lässt sich nicht gut wenden (abgesehen davon ist die Beschichtung meistens auch krebserregend wenn man sie im Essen mitkocht). Zusätzlich kannst du etwas Öl hineingeben, damit er sich auf jeden Fall gut lösen lässt.

Ausführliche Anleitung

Schritt 1: Den Teig vorbereiten

Zuerst kannst du das Dinkelmehl und das Backpulver in eine Schüssel sieben und gut vermischen.

Haushaltswissen

Muss das Mehl vor Gebrauch immer erst gesiebt werden? Früher wurde immer erst gesiebt, um Verunreinigungen und schlecht gemahlene Körner herauszufiltern. Das ist bei den heutigen modernen Mühlen und dem handelsüblichen Haushaltsmehl aber nicht mehr nötig. In vielen Rezepten könnte man diesen Arbeitsschritt also tatsächlich weglassen.

Wo das Mehl nur vorsichtig untergehoben werden darf, wie zum Beispiel beim Biskuit, kann das Sieben allerdings auch heute noch Sinn machen. Auch bei der Herstellung von Brot und Brötchen – oder in unserem Fall bei Kaiserschmarrn hat das Sieben aber seine Berechtigung. Hier kann ein höherer Sauerstoffeintrag zu einer besseren Vernetzung des Weizenklebers Gluten führen. Das sorgt dafür, dass das Endprodukt luftiger ist.

Danach das Backöl, den Ahornsirup und die Pflanzenmilch unter ständigem Rühren dazugeben. Am besten nutzt du dafür ein Rührgerät oder einen Schneebesen. Letzten Endes sollte ein glatter, dickflüssiger Teig entstehen. Den Teig dann, am besten abgedeckt, zur Seite stellen.

Zutaten mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren

Haushaltswissen

Ich lasse den Teig nach dem Anrühren immer 15–30 min quellen. Das ist nicht unbedingt nötig, aber so kann sich der Teig etwas entspannen. Das Glutennetz des Mehls entfaltet sich nämlich erst nach einiger Zeit und gibt dem Teig mehr Stabilität. Außerdem kann das Backpulver in der Zwischenzeit arbeiten. Das trägt dazu bei, dass mehr Bläschen entstehen und der Teig noch fluffiger wird.

Schritt 2: Den Schmarrn ausbacken

Eine große Pfanne erhitzen und mit etwas Öl oder Margarine einfetten. Die Hälfte des Teiges in die Pfanne geben und auf dem gesamten Pfannenboden verteilen. Wenn du Rosinen magst, kannst du auch diese auf dem Teig verteilen.

Jetzt ist Geduld gefragt. Lass den Schmarrn etwa 5 Minuten in Ruhe durchbacken. Die Unterseite sollte leicht angebräunt sein und auf der Oberfläche darf nur noch eine kleine Schicht Flüssigkeit sein.

Mit einem Pfannenwender kannst du den „Riesenpfannenkuchen“ jetzt in 4 gleich große Teile aufteilen. Diese einzelnen Teile lassen sich so einfacher wenden. Lasse die Masse auch auf der anderen Seite 2-3 Minuten etwas anbräunen und zerteile sie dann in noch kleinere Stücke.

Mit dem übrigen Teig wiederholst du das Ganze einfach noch einmal.

Wenn du es gerne süß hast, kannst du einen Esslöffel Margarine und einen Esslöffel Zucker karamellisieren und die fertigen Teigstücke darin schwenken.

Schritt 3: Den Kaiserschmarrn anrichten

Den Schmarrn kannst du dann auf zwei Tellern verteilen und mit Puderzucker bestreuen. Wir essen ihn am liebsten mit Preiselbeermarmelade. Du kannst ihn aber auch mit Apfelmus und Vanilleeis servieren.

Am besten schmeckt er übrigens frisch. Ich habe ihn aber die Reste auch schon kalt gegessen oder noch einmal kurz in die Pfanne geworfen.

Veganer Kaiserschmarrn

Einfacher, und gelingsicherer veganer Kaiserschmarrn. Außen kross gebacken, innen fluffig weich. Perfekt zum Frühstück, als Mittagessen oder auch als Nachtisch.

Zubereitungszeit

30 min

Kategorie

Süß

Menge

2 Portionen

Zutaten

Für den Teig

  • 260 g feines Dinkelmehl (Typ 630)
  • 4 TL Backpulver
  • 60 ml neutrales Öl (am besten hocherhitzbar)
  • 90 ml Ahornsirup oder einen Zuckerersatz
  • 360 ml Pflanzenmilch
  • 1 Handvoll Rosinen pro Portion (optional)
  • 1 EL Zucker (optional zum Karamellisieren)
  • 1 EL Margarine (optional zum Karamellisieren)

Für das Topping

Anleitung

  1. Dinkelmehl und Backpulver in eine Schüssel sieben und gut vermischen. Backöl, Ahornsirup und Pflanzenmilch unter ständigem Rühren dazugeben. Das Endprodukt sollte ein glatter, dickflüssiger Teig sein. Abgedeckt zur Seite stellen.
  2. Eine große Pfanne erhitzen und mit etwas Öl oder Margarine einfetten. Die Hälfte des Teiges in die Pfanne geben und auf dem gesamten Pfannenboden verteilen. Wenn Rosinen gewünscht sind, auch diese auf dem Teig verteilen.
  3. Den Schmarrn etwa 5 Minuten in Ruhe durchbacken lassen. Die Unterseite sollte leicht angebräunt sein und auf der Oberfläche darf nur noch eine kleine Schicht Flüssigkeit sein.
  4. Mit einem Pfannenwender 4 gleich große Teile aus der Masse erstellen und diese wenden. Auf der anderen Seite auch 2-3 Minuten etwas anbräunen und sie dann in noch kleinere Stücke zerteilen.
  5. Mit dem übrigen Teig wiederholen.
  6. Wenn gewünscht, den Esslöffel Margarine und den Esslöffel Zucker in der Pfanne karamellisieren und die fertigen Teigstücke darin schwenken.
  7. Den Schmarrn dann auf zwei Tellern verteilen und mit Puderzucker bestreuen. Mit Preiselbeermarmelade oder Apfelmus und Vanilleeis servieren.
  8. Guten Appetit!